Mobilitätspol SLLR

Mobilitätspol Saarland–-Lothringen-–Luxemburg-–Rheinland-Pfalz

Christian Wille / Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle

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Grenzpendler auf dem Weg zur Arbeit
Foto: C. Wille 2009

Der hier betrachtete Mobilitätspol "Saarland – Lothringen – Luxemburg – Rheinland-Pfalz" konzentriert ca. 58 000 grenzüberschreitende Arbeitnehmer.

Dabei handelt es sich in erster Linie um den seit Ende der 1960er Jahre wachsenden Strom der Franzosen ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz sowie um die erst seit einigen Jahren deutlicher in Erscheinung tretenden Grenzgängerbewegungen aus diesen Bundesländern nach Luxemburg.

Die Betrachtung der Ströme zeigt, dass das Grenzgängeraufkommen in diesem Raum in den vergangenen zehn Jahren gestiegen ist. Auch wenn sich der Grenzgängerstrom aus Frankreich ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz aus den zu erläuternden Gründen rückläufig entwickelt, so haben vor allem die Grenzgängerbewegungen aus den deutschen Bundesländern in Richtung Luxemburg für ein spürbares Wachstum der Grenzgängerbeschäftigung gesorgt.

Im Zuge der wachenden Grenzgängerzahlen hat sich neben den einschlägigen Beratungsdiensten der nationalen Gewerkschaften und ihrer interregionalen Dachverbände sowie ihrer Kooperationen im Rahmen von EURES external link (s.u.) eine zunächst private Initiative von Grenzgängern für Grenzgänger entwickelt.

Das Internetangebot, das sich an deutschsprachige und französischsprachige Grenzgänger richtet (www.diegrenzgaenger.lu external link bzw. www.lesfrontaliers.lu external link), besteht seit 2001 bzw. 2002 und zählt seit 2003 zu den fünf am meisten aufgerufenen Internetseiten in Luxemburg (Gérard 2008 / Müller 2008).

Im Jahr 2008 wurde das Internetangebot von einem großen luxemburgischen Medienunternehmen aufgekauft. Es bietet neben Tagesaktualität der Wohnregionen sowie Luxemburgs nützliche Informationen zur Arbeitswelt im Großherzogtum.

Grenzpendler auf dem Heimweg
Foto: C. Wille 2009 

Metrolor Saarbrücken-Metz
Foto:
TER Lorraineexternal link

Dazu zählen außer einem Gehaltsrechner unter anderem Jobangebote, Hinweise zur Besteuerung und über Sozialleistungen sowie aktuelle Verkehrsmeldungen. Der Großteil des Internetangebots ist auf die soziale Vergemeinschaftung von Grenzgänger (und Luxemburgern) ausgerichtet.

Dazu dienen ein sog. Marktplatz mit einer Vielzahl an Anzeigenrubriken (z.B. Wohnen, Verkauf/Ankauf usw.) und diverse themenbezogene Foren, in denen die Mitglieder diskutieren können.

Diese Diskussionen werden nicht zuletzt über einen Newsletter alimentiert, der den User auf die Internetseiten verweist, wo er direkt auf eine bestimmte Meldung schriftlich reagieren kann.

Die im Rahmen des themenbezogenen Austauschs hervortretenden Diskursstränge bzw. Konfliktlinien spiegeln nicht selten sozio-kulturelle Aspekte des Grenzgängerwesens wider, die einer vertieften Analyse an anderer Stelle verdienen.

EURES
EURES external link steht für "European Employment Services" und wurde 1991 von der Europäischen Kommission eingerichtet, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer über den europäischen Arbeitsmarkt zu informieren.

Für den erhöhten Informations-, Orientierungs- und Beratungsbedarf von mobilen Arbeitskräften in grenzüberschreitenden Regionen richtete das EURES-Netzwerk auf regionaler Ebene "EURES-Partnerschaften in Grenzregionen" ein (EURES-Transfrontalier).

In der Großregion bestehen "EURES Transfrontalier Saarland-Lothringen-Luxemburg-Rheinland-Pfalz" external link (EURES-T SLLR) sowie "EURES Transfrontalier Pôle Européen de Développement" external link (EURES-T PED) mit Lothringen, dem Großherzogtum Luxemburg und der Provinz Luxemburg in Belgien.

Beschäftigungsentwicklung von Grenzgängern aus Deutschland in Luxemburg nach Wirtschaftszweigen (NACE), (1998-2008)
Quelle: IGSS, Berechnungen IBA / OIE