Nassau

GA037 1866: Herzogtum Nassau

1866: Herzogtum Nassau fällt an Preußen


Herzog Adolph von Nassau hatte im Bruderkrieg für Österreich Partei ergriffen. Das preußische Patent zur Besitznahme des Herzogtums Nassau stammt vom 3. Oktober 1866. Darin steht, dass Nassau im Bund mit Österreich Preußen angegriffen habe. Preußen stellt sich somit als angegriffen dar und weist die Kriegsschuld von sich. Es verleibt sich die Gebiete des Herzogtums Nassau vollständig ein.

Die Grenzpfähle des vormaligen Herzogtums Nassau bekamen die preußischen Insignien verliehen. Der Bevölkerung des betroffenen Gebietes wurde die Inbesitznahme durch Preußen bekanntgegeben und die Menschen wurden aufgefordert, ihren neuen Herrscher, den preußischen König anzuerkennen.

Dieses Patent von König Wilhelm I. von Preußen war am 3. Oktober 1866 auf dem Schloss Babelsberg unterzeichnet worden.

Es kann behauptet werden, dass die Inbesitznahme des Herzogtums Nassau durch Preußen friedlich und ohne Kundgebungen der Bevölkerung vonstatten ging. Herzog Adolph selbst behielt seine Schlösser Weilburg, Königstein, Biebrich und Platte als persönlichen Besitz.

Herzogtum Nassau (1815-1866)
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Quellen


Patent wegen Besitznahme des vormaligen Herzogtums Nassau. Vom 3. Oktober 1866. Gesetz-Sammlung für die königlichen preußischen Staaten, Berlin 1866. Vom 8. Oktober 1866, S. 597-599

Thill, N. (): Herzog Adolph von Weilburg-Nassau. Zäsur unserer Nationalgeschichte (24.07.1817-17.11.1905), In: Lëtzebuerger Journal, Luxemburg, Nr. 221, S. 22-23

Wehrstedt, F. W. 1978: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe A: Preußen, Hrsg. v. W. Hubatsch, Johann-Gottfried-Herder-Institut Marburg/Lahn, Bd. 12: Preußische Zentralbehörden, S. 19