Zweibrücken

KE068 Porzellanmanufaktur Zweibrücken


Porzellanmanufaktur Zweibrücken

1767 - 1775

D-66482 Zweibrücken
Schloßplatz

Porzellan

Terrine mit Deckel aus Porzellan mit gemaltem deutschen Blumendekor, um 1770, Porzellanmanufaktur Zweibrücken
Coll. und © Foto: Stadtmuseum Zweibrücken

 

Emile Decker

Im Jahr 1767, einige Jahre nach der Gründung der Porzellanmanufaktur in Frankenthal, wird in Zweibrücken am Hof von Prinz Christian IV. eine weitere Manufaktur gegründet.

Zunächst wird eine Niederlassung in Gutenbrunn eingerichtet, 1769 wird sie dann in die Stadt auf den Schlossplatz verlegt.

Sie wird gegründet von Dr. Joseph Michael Stahl, der das Wissen über die Herstellung von Porzellan von einem Arbeiter aus der Manufaktur in Höchst erhalten hatte.

Zunächst versucht Stahl, regionale Vorkommen wie in Nohfelden zu nutzen, muss sich aber in einem zweiten Schritt dazu entschließen, Kaolin aus Passau zu beziehen.

Teekanne aus Porzellan mit gemaltem deutschen Blumendekor, Porzellanmanufaktur Zweibrücken
Coll. und © Foto: Stadtmuseum Zweibrücken

Figurine "Bierhändler" aus Porzellan, 1769-70, Porzellanmanufaktur Zweibrücken
Coll. und © Foto: Stadtmuseum Zweibrücken

Die Produktion ist wenig bekannt, da sie sehr selten ist. Es wurde Luxusgeschirr hergestellt: Kaffeekannen, Teekannen, die mit Sachsenblumen bemalt sind, Messergriffe, Schreibtafeln und Figurinen.

Die Produkte sind mit einer Krone und den Initialen C.P. für Christian Pfalzgraf gekennzeichnet. Der Markt ist lokal begrenzt und von Zöllen isoliert.

Nach dem Tod von Christian IV. beschließt sein Nachfolger Karl II. August, die Fabrik 1775 einem privaten Unternehmer zu übergeben, der sie 1784 an den Ort Kirschbacherhoff bei Dietrichingen verlegt. 1786 wird die Produktion eingestellt.

 

Quellen


Kerkhoff-Hoff, Bärbel « Keramikproduktion 1600-2000 » Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, XI/13, 2008, Bonn