Hainaut
GK213 Fischbacher Glashütte
Fischbacher GlashütteD-66287 Fischbach-Camphausen 1721-1747 Gebrauchsglas |
Im Jahr 1721 legte ein Glasmacher aus Wilhelmsbrunn talaufwärts von der alten Fischbacher Schmelz eine Glashütte an, die unter den vielen Glashütten der damaligen Zeit in der Saargegend etwas Besonderes darstellte. Im Gegensatz zu allen anderen Glashütten dieser Zeit, die die Öfen mit Holzkohle befeuerten und den umliegenden Waldbestand meist beträchtlich dezimierten, wurde die Fischbacher Glashütte mit der vor Ort gefundenen Steinkohle betrieben. Deshalb nannte man sie die Fischbacher Kohlen-Glashütte. Der Beständer (das ist der Pächter) hatte das Recht, an beliebigen Stellen kostenlos die Kohlen zum Betrieb der Hütte zu graben.
Mit der Glashütte wurden auch Wohnungen für die Arbeiter gebaut, und jedem Arbeiter wurden zwei Morgen Land zur Bebauung zugewiesen. Da der Betrieb nicht florierte, wurde er nach einigen Jahren wieder eingestellt.
Ende des Jahres 1729 erhielten die Friedrichsthaler Glasmacher Eberhard und Wentzel die Anlagen der Glashütten in Pacht. Sie setzten die Gebäude und Öfen wieder instand und betrieben die Glashütte bis 1747. Dann kehrten sie wieder nach Friedrichsthal zurück.
Es ist anzunehmen, daß die Wohnungen der Glasmacher abgerissen wurden; die eigentlichen Fabrikgebäude dagegen scheinen weiter benutzt worden zu sein.
An der Stelle der Glashütte legte Fürst Wilhelm Heinrich im Jahre 1748 eine Rußhütte und in der Nähe einen Hof an.
Quellen
Kurt Hoppstedter: Die Rußhütte. In: Saarbrücker Bergmannskalender 1952, Saarbrücken, S. 92-94
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