Gersweiler

KE018 Steingutfabrik Gersweiler

Steingutfabrik Schmidt in Gersweiler

1845 - 1901

D-66128 Saarbrücken-Gersweiler

Feinsteingut
Steingutfabrik Schmidt in Gersweiler, um 1900
Quelle: Pressglas-Korrespondenz
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Emile Decker

1845 beschlossen Johann Heinrich Schmidt (1785-1858) und sein Sohn Wilhelm (1824-1874), die 1838 gegründete Glashütte Sophienthal in Gersweiler in eine Steingutfabrik umzuwandeln. Schmidt hatte wichtige Privilegien erhalten, unter anderem einen Rabatt von 25% auf Kohle, die in der Grube Prinz-Wihelm in Gersweiler selbst gefördert wurde.

Die Manufaktur in Gersweiler gehörte zu den Manufakturen, die Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten, sich nach dem Vorbild von Saarbrücken und Luisenthal in die dichte industrielle Fayence-Landschaft an der Saar einzufügen. Die dortigen Kohlevorkommen und das Beispiel von Mettlach und Vaudrevange veranlassten viele Unternehmer, ihr Glück zu versuchen.

Bei dieser Gelegenheit wird ein großer Mantelofen gebaut. Die Produktion beginnt im Herbst 1846 unter dem Firmennamen "Wilhelm Schmidt - Gersweiler Steingutfabrik". Karl (1830-1901), der zweite Sohn von Johan Heinrich Schmidt, der am Polytechnikum in Karlsruhe studiert hatte, tritt 1855 als Teilhaber und Leiter des Labors in das Unternehmen ein. Der Firmenname lautete nun "Gebrüder Schmidt-Gersweiler Steingutfabrik".

Wasserkrug, Gersweiler um 1880, Privatsammlung
Foto: © Christian Thévenin

Steingutfabrik Schmidt in Gersweiler, um 1900
 

1858 starb der Firmengründer und zwei Jahre später verkauften seine Söhne ihren Kapitalanteil an der Saarbrücker Steingutfabrik an die Familie Dryander. Die dadurch frei werdenden Mittel werden in den Bau neuer Werkstätten und den Kauf neuer Maschinen investiert.

1874 starb Wilhelm; sein Bruder Karl wurde daraufhin alleiniger Eigentümer des Unternehmens, das seinen Namen jedoch nicht änderte. Die Firma wurde bis zu Karls Tod im Jahr 1901 weitergeführt.

In dieser Zeit stieg die Zahl der Arbeiter stetig an: 1846 waren es 40, 1872 bereits 59 und 1895 dann 113. Sie kommen oft aus den umliegenden Manufakturen: Wallerfangen, Mettlach und Saarbrücken, aber auch aus Bonn-Poppelsdorff und Maastricht.

Der größte Teil der Produktion besteht aus weißem Geschirr. Die Dekortechniken sind jedoch sehr vielfältig und entsprechen den anderen Manufakturen der Zeit, es gibt gemalte und gedruckte Dekore. Die gemalten Motive sind recht häufig und rustikal, es handelt sich um Blumen, die oft in stilisierten Sträußen oder vereinfacht dargestellt werden, um einer Massenproduktion gerecht zu werden. Die Tellerränder sind mit Schwammdekoren verziert.

Il existe ainsi des séries d’assiettes à sujets décoratifs imprimés en série de douze sujets : paysages italiens, cavalier oriental entre autres. Dans les motifs de services de table ou toilette, la technique de l’impression en « flou » est utilisée à la manière du Flowing anglais utilisé dans la seconde moitié du XIXesiècle par de nombreuses manufactures allemandes et françaises.

D’ailleurs, certains décors comme celui connu sous le nom de Brionnia répandu dans une grande partie de la Grande Région est présent à Gersweiler. Les marques sont nombreuses, réalisées soit par impression soit en creux. Elles utilisent les formules suivantes W Schmidt ou Gebr. Schmidt, Gersweiler bei Saarbrücken.

On connaît aussi de rares exemples de production de porcelaine, deux tasses au bord doré présentant un fond jaune et des vues de l’Hôtel de ville et de la place du marché Sankt Johann. Une troisième tasse porte le portrait de Louis de Nassau-Saarbrücken. Les trois objets portent la signature « Gebr. Schmidt Gersweiler ».

Quellen


Körbel, Markus 2001: Geschichte und Erzeugnisse der Gersweiler Steingutfabrik – Ein Überblick. In: Glas und Ton für Kunst und Lohn – Ein kulturgeschichtlicher Überblick von Saarbrücken bis Völklingen und Warndt., Saarbrücken-Volklingen, 300 p., p. 41 - 52

Scharwarth, Günther 1999: Gersweiler Porzellan, in: Miniaturen zur Kunst- und Kulturgeschichte der Saarregion, Saarbrücken, p. 35 - 38