Autoindustrie (2)
Autoindustrie 2011 - aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätze (Überblick)
Christoph K. Hahn (2011)
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Mit rund 150 000 Beschäftigten und mehr als 600 Unternehmen zählt die Automobilindustrie zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in der Großregion. In der jüngeren Vergangenheit haben allerdings die Globalisierung, technologischer Wandel und vor allem die globale Wirtschafts- und Finanzkrise die Branche stark beeinflusst und vor große Herausforderungen gestellt. Der Beitrag versucht, diese Entwicklungen nachzuzeichnen und mögliche Strategien und Maßnahmen zu diskutieren, mit denen auf die Herausforderungen reagiert werden kann.
Dieser Beitrag ergänzt den vor der Wirtschaftskrise von 2008 geschriebenen Beitrag Autoindustrie 2007 von C. Schulz, P. Dörrenbächer und H. Pansch. Die beiden Karten zeigen die Betriebe der Autohersteller und ihrer Zulieferer mit mindestens 500 Arbeitsplätzen in den Jahren 2007 (C. Schulz/P. Dörrenbächer/H. Pansch) und 2011 (C.K. Hahn) im Vergleich, also kurz vor bzw. nach der 2008 ausgebrochenen Finanzkrise.
Die Automobilindustrie befindet sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einer Phase des tiefgreifenden Umbruchs. Dies liegt vor allem an den sich teilweise radikal wandelnden globalen Rahmenbedingungen für die Industrie. Zwei der bedeutendsten Veränderungen in diesem Zusammenhang sind die zunehmende Globalisierung der automobilen Produktionskette und eine Reihe technologischer Entwicklungen. So verfügen Automobilhersteller wie Daimler, Ford oder Renault heute über ein weltweites Netzwerk an Zulieferern und beziehen Bauteile für ihre Autos aus den verschiedensten Regionen der Erde. |
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Endmontage im Fordwerk Saarlouishttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/au805#sigProIdb35983d038 Foto: © Ford |
Dadurch sehen sich die Zulieferunternehmen aus der Großregion einer wachsenden Konkurrenz ausgesetzt. Gleichzeitig sind sowohl die Zulieferer als auch die Automobilhersteller gefordert, aufgrund der technischen Neuerungen, über die moderne Autos bereits verfügen (zum Beispiel elektronische Assistenzsysteme) oder die in Zukunft Marktreife erlangen werden (zum Beispiel alternative Antriebssysteme), ihre Produkte entsprechend zu modifizieren. Für die Automobilunternehmen besteht also gegenwärtig ein doppelter Anpassungsdruck. Der daraus notwendigerweise resultierende Anpassungsprozess wurde in den vergangenen Jahren noch weiter erschwert, als die Automobilindustrie von den Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise getroffen wurde. |
Wie bereits angedeutet, haben diese Entwicklungen auch Einfluss auf die Automobilindustrie in der Großregion. Da die Branche gleichzeitig zu den wichtigsten Industriezweigen der Großregion zählt, lohnt eine genauere Betrachtung des Sektors. Der vorliegende Beitrag zeichnet deshalb Auswirkungen der oben geschilderten Veränderungen auf die Automobilindustrie in der Großregion nach. Dazu präsentiert der Haupttext zunächst die aktuelle Situation der Branche sowie deren Entstehung in der Großregion. Anschließend analysieren regional gegliederte Abschnitte die jüngsten Entwicklungen in den einzelnen Teilen der Großregion. Gegenstand eines weiteren Kapitels bilden die sogenannten Unternehmensnetzwerke und Clusterinitiativen, mit denen Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Politik seit einigen Jahren versuchen, den aktuellen Herausforderungen in der Automobilindustrie zu begegnen. |
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Endmontage im Smartwerk Hambachhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/au805#sigProId6850bcac4c Foto: Smart |
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Lkw-Endmontage im Daimler-Werk Wörthhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/au805#sigProId8892b8ccfe |
In diesem Zusammenhang bildet eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen aus allen Teilen der Großregion eine besondere Chance. Die Fragen nach der Existenz derartiger grenzüberschreitender Kooperationen und nach möglichen Barrieren für eine solche Zusammenarbeit werden deshalb in einem separaten Abschnitt diskutiert. Den Abschluss des Beitrags bildet schließlich ein Kapitel über den Produktionsprozess von Smart im lothringischen Hambach, der seit seiner Einführung im Jahr 1998 zu den modernsten in Europa zählt. |