Rheinland-Pfalz
Das Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz
Ines Krumm
Quellen | Links |
Ärzte In Rheinland-Pfalz liegt nach Angaben des Gesundheitsministeriums in keinem Verwaltungsbezirk eine Unterversorgung mit Medizinern vor. Eine ungleiche Verteilung der Ärzte ist dennoch unübersehbar. In den wirtschaftlich stärkeren Regionen, z.B. entlang des Rheins, kann eine deutlich bessere ärztliche Versorgung festgestellt werden. Weiter im Westen des Bundeslandes ist die Ärztedichte geringer. Speziell die Fachärzte konzentrieren sich in den größeren Städten wie Trier oder Mainz: In Mainz gibt es mehr als 780 Ärzte auf 100 000 Einwohner, auch Trier erreicht beinahe diesen Wert. In den Kreisen Kusel oder Südwestpfalz sind es hingegen nicht einmal 150 Mediziner auf 100 000 Einwohner. |
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Zahl der Einwohner pro Arzt in ausgewählten Verwaltungsbezirken in Rheinland-Pfalz http://geow.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/ge348/rh373#sigProId3431d13d3f Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz |
Die Zahl der Einwohner pro Arzt verdeutlicht die Versorgungsunterschiede zwischen Landkreise und kreisfreien Städten. Außerdem ist eine schlechtere Versorgungslage in den Landkreisen, die an das Ausland bzw. Saarland grenzen, als in Regionen entlang des Rheins feststellbar. Die Abbildung verdeutlicht mit den Werten für die kreisfreien Städte Trier, Koblenz und Kaiserslautern gegenüber denen der sie umgebenden Landkreise (Lk.) Trier-Saarburg, Mayen-Koblenz und Kaiserslautern die Konzentration von Medizinern auf die Städte. Im am schwächsten versorgten Landkreis Südwestpfalz kommen doppelt so viele Einwohner auf einen Arzt wie in der am schwächsten versorgten Stadt Worms. Daneben offenbart der Kreis Südwestpfalz zusammen mit dem Eifelkreis-Bitburg-Prüm bei der Gegenüberstellung mit dem Rhein-Lahn-Kreis die Unterschiede in der Versorgung zwischen peripheren und zentral gelegenen Kreisen. In Zukunft könnten sich diese Unterschiede noch vergrößern, wenn es nicht gelingt mehr Ärzte für dünner besiedelte Gegenden zu gewinnen. Wie im Saarland wird auch in Rheinland-Pfalz die Tätigkeit als Hausarzt in Gegenden mit einer dünneren Bevölkerungsdichte unattraktiver, und das Durchschnittsalter aller niedergelassenen Ärzte steigt. |
2007 wurde deshalb ein "Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz" vom Gesundheitsministerium und von Vertretern der Krankenkassen und der Ärzteverbände entwickelt. Zahnärzte Technische Großgeräte Es gibt jedoch die mit Abstand wenigsten Positronenemissionstomographen (PET) in der Großregion: Auf eines der teuren Geräte entfallen hier 2 320 384 Einwohner. |
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Universitätsklinikum Mainzhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/ge348/rh373#sigProIdcb1c1ab0c4 Foto: v. Issendorff |
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Katholisches Klinikum Koblenz, Betriebsstätte Brüderhaushttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/ge348/rh373#sigProIdfa07d3b310 Foto: I. Krumm |
Stationäre Einrichtungen Eine Spezialklinik für Brandverletzungen in Ludwigshafen empfängt Patienten mit schweren Verbrennungen aus der ganzen Großregion und darüber hinaus, die zumeist mit Rettungshubschraubern - auch grenzüberschreitend - eingeliefert werden. Die Planung der stationären Einrichtungen wird auf der Ebene sogenannter Versorgungsgebiete vorgenommen, um eine gleichwertige Versorgung zu gewährleisten. Die Einteilung in fünf Gebiete sollen eine gleichwertige Versorgung gewährleisten. Daneben werden die Krankenhäuser zu Planungszwecken in Versorgungsstufen kategorisiert. Damit kann in den Versorgungsgebieten die Allgemeinversorgung durch Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung organisiert werden und gleichzeitig in Krankenhäusern der Maximalversorgung sehr spezielle und aufwändige Behandlungsangebote konzentriert werden. Dazu zählen etwa Organtransplantationen. |
Um auch in ländlichen und dünn besiedelten Gegenden eine ausreichende Versorgung in der Fläche zu gewährleisten, sind wie in Wallonien zahlreiche Umstrukturierungsprozesse und Zusammenschlüsse im Gange. So entstand z.B. das Westpfalz-Klinikum mit den vier Standorten Kaiserslautern, Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Kusel. Zahlreiche Krankenhausverbünde, z.B. Bernkastel-Wittlich oder Pirmasens, spiegeln die Umstrukturierung des Krankenhaussektors wider. Die Bildung der Katholischen Kliniken in Mainz und Trier zeigt die gleiche Entwicklung im Bereich der konfessionellen Träger. Nichtsdestotrotz sind starke Unterschiede bei der Versorgung erkennbar. Das größte Krankenhaus des Landes, die Universitätsklinik in Mainz, liegt weit vom Zentrum der Großregion entfernt. Kirchliche Träger spielen bei den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz, ebenso wie im Saarland, eine große Rolle. Dabei handelt es sich entweder um Unternehmen, die konfessionell geprägt sind, wie die Marienhaus GmbH, oder direkt um Stiftungen und Organisationen der Kirchen. Darunter fallen z.B. die Diakonie, der Barmherzige Brüder e.V. Trier oder das Vizentius-Krankenhaus in Landstuhl als Einrichtung des Bischöflichen Stuhls Speyer. |
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Katholisches Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
http://geow.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/ge348/rh373#sigProIdb8d6dad43d |
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Klinikum Worms
http://geow.uni.lu/index.php/de/articles/ge62/ge348/rh373#sigProIdcc11a03a30 |
Auffallend ist die hohe Zahl von Rehabilitationseinrichtungen in Rheinland-Pfalz. Sie befinden sich häufig in landschaftlich attraktiven Gegenden, wie z.B. im Moseltal oder an der Südlichen Weinstraße. Sie werden überdurchschnittlich oft als Privatunternehmen geführt und sind teilweise nur schwer von Wellness-Angeboten abgrenzbar. Zu den klassischen Angeboten gehören dagegen orthopädische Rehabilitation oder Suchttherapien. Auch rheinland-pfälzische Einrichtungen des Gesundheitswesens betreiben grenzüberschreitende Kooperationen, z. B. mit den Krankenhäusern der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Die gut ausgebauten Rehabilitationsangebote werden von Patienten des luxemburgischen Institut National de Chirurgie Cardiaque et de Cardiologie Interventionelle genutzt. Zudem beteiligen sich rheinland-pfälzische Rettungshubschrauber an der grenzüberschreitenden Notfallrettung. |
Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hg.)(2009): Deutsches Krankenhausverzeichnis, Wiesbaden
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2008): Statistisches Jahrbuch Rheinland-Pfalz 2008, Bad Ems
WEC (Wissenschafts- und Entwicklungscentrum) des EURES-Transfrontalier Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz (2007): Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitssektor in Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz, Bericht 2007, Saarbrücken: MKW, Stand: 2007 (Zugriff: 07.01.2009)(auch frz.)
WEC (Wissenschafts- und Entwicklungscentrum) des EURES-Transfrontalier Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz (2006): EURES-T Studie: Gesundheitswesen und grenzüberschreitende Beschäftigung in der Großregion, Bestandsaufnahme des Gesundheitssektors in Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz, Mai 2006, Saarbrücken: MKW, Stand: Mai 2006 (Zugriff: 19.05.2009)