Lemberg
GK083 Cristallerie Lorraine
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Cristallerie Lorrainehttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/bi112/le442#sigProId5bf5297b3f Quelle: Historische Postkarte |
Cristallerie LorraineLemberg |
Eva Mendgen
Lemberg gehört wie Saint Louis, Goetzenbruck und Meisenthal zur "Communauté de Communes du Pays du Verre et du Cristal" im französischen Departement Moselle (Lothringen). Die alten Glasmacherorte in Lothringen und im Saarland rekrutierten zwar viele Arbeitskräfte aus Lemberg, am Ort selbst wurde aber erst ab 1925 Glas hergestellt. Der Bäcker Théodore Heitzmann gründete 1925 die "Cristallerie Lorraine de Lemberg". Man erzählt sich, dass Heitzmann die Glasmacher im benachbarten Saint Louis mit Brot belieferte. |
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Entwürfe für Weingläser, Cristallerie Lorrainehttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/bi112/le442#sigProIde5d4af9746 Foto: E. Mendgen |
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Als jene anfingen, ihr Brot selbst zu backen, richtete Heitzmann einen Glasofen ein: "Si vous, cristalliers, pouvez faire du pain, moi, boulanger, je peux faire du cristal." ("Wenn Ihr Brot backen könnt, dann können wir auch Glas machen".) Er stellte zwanzig Arbeiter ein, die Mehrzahl der Glasmacher warb er aus Saint Louis ab. Mit ihnen gelang es ihm, "Cristal haut de gamme" (24 bis 30% Bleigehalt), also bester Qualität herzustellen. 1926 beschäftigte er schon über hundert Arbeiter. Von Anfang an spezialisierte sich Lemberg auf die Herstellung von Trinkgläsern und Tafelservices, wie die zahlreich erhaltenen Römervariationen aus mehrfach überfangenem und geschliffenem Glas. Einige der heute noch erhaltenen Entwürfe übernehmen Modelle aus Saint Louis oder Wadgassen. |
Glasbläser, Cristallerie Lorraine |
Expansion Lemberg lieferte anfangs einen großen Teil der Produktion ins benachbarte Saarland, unter anderem Rohglas an eine Schleiferei in Wadgassen. Ab 1949 zählten alle großen Kaufhäuser in Paris, Bon Marché, Galeries Lafayette und Samaritaine zum Klientel. In den 1950er und 1960er Jahren wurde der Export ausgebaut und 30 - 40% der Produktion gingen über Großhändler ins Ausland. Lemberg bewährte sich gegenüber Saint Louis und Baccarat und unterhielt eine Niederlassung in Paris. Die Kristallerie wurde ausgebaut und modernisiert. Das stilistische Repertoire reichte vom Einzelstück bis hin zur Kopie alter Gläser. |
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Vase Houillonhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/bi112/le442#sigProId03c7a0ba25 Quelle: Maison du verre et du cristal |
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Entwurf für Wassergläserhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/bi112/le442#sigProId9b175b3eba Quelle: Maison du verre et du cristal |
Der Niedergang Gleichzeitig begann die "Cristallerie d'Arques" (Pas-de-Calais) mit der automatischen Produktion von 220 000 Stielgläsern täglich). 1973 wurde die Schließung des Betriebs bekanntgegeben, 280 Arbeiter entlassen. Die Période Lalique
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1990 verkaufte Grébil das Unternehmen an die Kristallerie Lalique in Wingen-sur-Moder (Elsaß), gemeinsam mit verschiedenen anderen Marken wurde Lemberg in die Vertriebsstruktur eingebunden. Nach vielversprechenden Anfängen wurde die Kristallerie in Lemberg 1997 endgültig geschlossen. Für die Schließung macht man vor Ort unter anderem auch die Konkurrenz aus Polen und Tschechien verantwortlich, die ebenso wie Lemberg mundgeblasenes und geschliffenes Glas im böhmischen Stil wesentlich preiswerter vermarktet. 1997-1999 wurde das Inventar der "Cristallerie de Lorraine" versteigert, und etwa tausend Model sowie Entwurfszeichnungen und andere Dokumente gingen in den Besitz des CIAV und des Maison du verre et du cristal in Meisenthal über. Eine erste umfassende Geschichte der Kristallerie, verfasst von Christiane Henrich, ist im Oktober 2000 erschienen: "La Cristallerie Lorraine - Lemberg 1925 - 1997". |
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Vase, 1968http://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/lo110/bi112/le442#sigProId22ad369123 Quelle: Maison du verre et du cristal |
Henrich, C. 2000: La Cristallerie Lorraine, Lemberg 1925 – 1997, Lemberg