GK212 Rohrbacher Glashütte
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Der Glashütterhof bei Rohrbach um 1930http://geow.uni.lu/index.php/de/articles/wi55/gl103/sa117/sk114/gk212-rohrbacher-glashuette#sigProId80f6cd17fc Quelle: © Karl Abel, Rohrbach-Nostalgie  |
Rohrbacher GlashütteD-66386 Rohrbach (St. Ingbert) (1696), 1747-1754 Gebrauchsglas |
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Als Gründer der Rohrbacher Glashütte gilt ein Dr. Disidus, der von 1662 bis 1697 katholischer Pfarrer in Homburg war. Das Anwesen wurde zu diesem Zweck von den Herzögen von Zweibrücken gepachtet. Dieser erste Versuch zur Gründung einer Glashütte schlug 1696 fehl, weil es an Fachleuten mangelte.
Erst 50 Jahre später wurde ein neuer Versuch zur Gründung einer Glashütte unternommen: 1746 erwirbt ein Johannes Weigand das Recht, im Tal des Kleberbaches eine Glashütte zu errichten. Zu dem Gesamtkomplex gehörte ein Hofgut von etwa 80 bis 100 Morgen Wald, Wiesen, Äckern und drei Weihern entlang des Kleberbaches.
1747-48 wurde mit der Glasproduktion begonnen. Es werden ein Glasmachermeister Wolfgang Eberhard Nikolaus und ein Glasmacher Nikolaus Niebling genannt. Die Produktion von Gebrauchsglas gab schließlich dem Ort und dem ganzen Tal seinen Namen, „Rohrbacher Glashütte“.
Die Glasproduktion lohnte sich nicht. Da die benachbarten Glashütten in Friedrichstal und Merchweiler schon mit der dort gefundenen Steinkohle feuerten, während die Rohrbacher noch auf die teure Holzkohlenfeuerung angewiesen waren, was ein erheblicher Wettbewerbsnachteil war. Für eine Umrüstung auf Steinkohlefeuerung fanden sich keine Geldgeber.
1749 wurde die Glashütte wegen zu hoher Schulden von einem Jakob Stenger ersteigert. Auch dieser geriet in finanzielle Schwierigkeiten und ging 1752 bankrott. 1753 ordnete die herzogliche Rentkammer eine Besichtigung der völlig heruntergekommenen Glashütte an, um den Zustand und die Kosten einer Erneuerung feststellen zu lassen.
1754 wurde die Glasproduktion endgültig eingestellt und das Anwesen versteigert. Es folgt die landwirtschaftliche Nutzung des Glashütterhofes, ab Anfang des 20. Jahrhunderts werden verschiedene Gastwirtschaften betrieben, zuletzt das bis heute genutzte Ausflugslokal „Zur Rohrbacher Glashütte“.
Quellen
Karl Abel
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