Wal-Lux

Wallonien - Luxemburg

Christian Wille / Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle

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Grenzgänger aus Wallonien nach Luxemburg 1998-2008
Quelle: INAMI

Über die Pendelbewegungen zwischen Wallonien und Luxemburg liegen durch die Änderung des Luxemburgisch-Belgischen Vertrags vom 16.11.1959 im Jahr 1994 ab 1996 verlässliche Angaben vor.

Jedoch ist bereits davor von einem bedeutsamen Grenzgängeraufkommen aus Wallonien in Richtung Luxemburg auszugehen, denn 1994 pendelten bereits 14 792 Belgier nach Luxemburg an ihren Arbeitsplatz (Statec 1995: 47).

Zwischen 1998 und 2008 stiegen die Grenzgängerzahlen aus Wallonien nach Luxemburg um 84,6% auf 33 756 Auspendler an. Besonders hohe Veränderungsraten im Vorjahresvergleich weisen die Jahre 2000 und 2001 auf (rund 10%); hingegen fielen die Wachstumsraten zwischen 2003 und 2005 sehr niedrig aus (ca. 3%).

Die nach Luxemburg auspendelnden Arbeitnehmer aus Wallonien wohnen im Jahr 2008 überwiegend in unmittelbarer Nähe zu Luxemburg. So entfallen 77,5% der Pendler auf die Provinz Luxembourg und 17,8% auf die Provinz Liège.

In der Rückschau zeichnet sich eine Ausdehnung des Anwerbegebiets aus. Denn während die Grenzgängerzahlen zwischen 1999 und 2008 in der Provinz Luxembourg lediglich um 57,9% wachsen, steigen sie in den weiter entfernten Provinzen um das Doppelte bis Dreifache.

Hinsichtlich der Arbeitsorte der Grenzgänger aus Wallonien nach Luxemburg liegen keine Angaben vor. Eine im Jahr 2005 durchgeführte Studie kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die in Luxemburg beschäftigten Belgier überwiegend in Luxemburg-Stadt, im Westen und im Norden Luxemburgs arbeiten, was die Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 1994 bestätigt (Statec 1995: 229-233).

Grenzgänger aus Wallonien nach Luxemburg nach Wohnorten 1999-2008 (Provinzen)
Quelle: INAMI

Beschäftigungsentwicklung der Grenzgänger aus Belgien nach Luxemburg Wirtschaftszweigen (NACE) 1998-2008
Quelle: IGSS, Berechnungen IBA / OIE

Zu den Kommunen, in denen der Großteil der Belgier arbeitet, zählen Luxemburg-Stadt (36,9%), Strassen (3,5%), Petange (3,2%), Troisvierge (3,2%) und andere (53,2%) (Schneider / Ramm 2005: 15).

Ebenso liegen keine Informationen über die Verteilung der Grenzgänger aus Wallonien nach Wirtschaftszweigen vor. Jedoch können Aussagen über die in Luxemburg beschäftigten Grenzgänger aus Belgier getroffen werden. Diese sind im Jahr 2008 in erster Linie in den unternehmensnahen Dienstleistungen beschäftigt (22,5%), gefolgt vom Kredit- und Versicherungsgewerbe (16,8%), von Handel und Reparatur (15,4%) und dem verarbeitenden Gewerbe (12,0%).

Wird die Beschäftigungsentwicklung der Grenzgänger betrachtet (1998-2008), so wurden die meisten Arbeitsplätze in den unternehmensnahen Dienstleistungen (5 355), im Kredit- und Versicherungsgewerbe (2 875), in Verkehr und Transport (2 647) und in Handel und Reparatur (2 369) von ihnen neu besetzt.