Hohes Venn-Eifel
Naturpark Hohes Venn-Eifel
Michel Deshaies
Quellen | Links |
Der im Jahr 1971 gegründete Naturpark Hohes Venn-Eifel bedeckt eine Fläche von 720 km² und erstreckt sich über die höchsten Partien des Ardennenmassivs, die ihren Gipfel mit 694 m Höhe beim Signal von Botrange erreichen. Der Park beinhaltet das Naturschutzgebiet Réserve naturelle domaniale des Hautes Fagnes, das bereits 1957 geschaffen wurde und zu den bereits am längsten unter Schutz stehenden Flächen der Großregion gehört. Er grenzt an den Nationalpark Eifel (Nordrhein-Westfalen) und den Naturpark Nordeifel (Rheinland-Pfalz). Diese drei Parks bilden gemeinsam als deutsch-belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel ein Ensemble geschützter Landschaftsräume mit einer Gesamtfläche von rund 2 700 km², eines der größten Schutzgebiete der Großregion nach den Naturparks Vogesen und Pfälzerwald. Der Naturpark Hohes Venn-Eifel erstreckt sich über das am wenigsten besiedelte Gebiet der 12 wallonischen Gemeinden Raeren, Eupen, Baelen, Jalhay, Stavelot, Malmédy, Waimes, Bütgenbach, Büllingen, Amel, Sankt Vith und Reuland. Das Gebiet des Naturparks besteht aus zahlreichen zwischen 450 m et 700 m gestaffelten Hochebenen. Das Besondere des Parks ist die Moorlandschaft, die die höchsten Gebiete bedeckt und eine besondere Flora und Fauna besitzt. |
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Bevölkerung Die mittlere Bevölkerungsdichte der 12 Gemeinden (73 Einw./km²) ist jedenfalls höher als die des Naturparks, da sich mit Ausnahme von Burg Reuland der größte Bevölkerungsanteil außerhalb der Naturparkgrenzen befindet. Im Naturpark selbst leben vielleicht 10 000 Menschen, was einer durchschnittlichen Bevölkerungsdichte von nur etwa 15 Einw./km² entspricht; damit ist es der am dünnsten besiedelte Naturpark der gesamten Großregion. Der Naturpark umfasst etwa 80 Dörfer, von denen die meisten sehr klein sind. 7 der 12 Gemeinden des Parks sind deutschsprachig. |
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Die Landschaften Es handelt sich hauptsächlich um Nadelwälder, die sich einerseits auf die Talhänge der Zuflüsse der Our im Süden erstrecken, andererseits auf die Hochebenen zwischen 500 und 600 m, wie der große Hertogenwald im äußersten Norden des Naturparks. Das höchste Plateau, oberhalb von 600 m, ist durch eine Moorlandschaft geprägt, das Venn. Diese waldlose Landschaft, trotz der relativ bescheidenen Höhe, erklärt sich durch das strenge, feuchte (1 400 mm Jahresniederschlag am Signal von Botrange) und winterkalte Klima, das Skilanglauf am Signal von Botrange möglich macht. Die Moore begannen sich bereits vor etwa 7 500 Jahren zu bilden, nach dem Ende der letzten Eiszeit. Im Venn wurde traditionell Torf als Brennstoff gewonnen. Die landwirtschaftlichen Flächen erreichen bis zu 600 m Höhe, namentlich im Becken der oberen Warche, wo offene Wiesenlandschaften mit Hecken vorherrschen. |
Ziele und Projekte des Naturparks 1971 entschied die Provinz Liège, einen Verein ohne Gewinnerzielungsabsicht "ASBL Parc naturel Hautes Fagnes-Eifel" zu gründen, die den Naturpark vorantreiben sollte, und schloss einen Vertrag mit den deutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über die Schaffung eines grenzüberschreitenden Naturparks. Offiziell wurde der Naturpark erst am 31. Mai 1978 anerkannt. Eine bedeutender Schritt war die Einrichtung der ASBL Hautes Fagnes–Eifel im Naturzentrum von Botrange, das die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Naturlandschaft zum Ziel hat. |
Öffentliche Tage der Landschaftspflege "chantiers de nature" Dies soll Verbindungen zwischen Kernbereichen (z.B. Naturschutzgebieten) durch ökologische Korridore (z. B. Hecken, Bäche, ...) für den Austausch verschiedener Populationen einzelner Arten herstellen. Den Flusstälern gilt besondere Aufmerksamkeit, da in der Vergangenheit viele Auenweiden aufgegeben und mit Fichten bepflanzt worden waren. Seit 1999 führt der Naturpark Aktionen zur Entwaldung der Flusstäler durch, um deren natürliche Flora und Fauna wiederherzustellen. |
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Landschaft im Hohen Venn beim Signal von Botrangehttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/ht1169#sigProId3a24b9ecae Foto: © M. Deshaies 6/2010 |
Flusspartnerschaft Our Projekt Life – Hohes Venn |
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Der See von Bütgenbachhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/ht1169#sigProId679292c792 Foto: © M. Deshaies 6/2010 |
Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Der Park kooperiert mit anderen Organisationen wie der Fondation rurale de Wallonie (FRW), der Société de promotion économique de l'Est de la Belgique (WFG) oder dem Amt für Tourismus der Ostkantone (OTCE) hinsichtlich der Entwicklung des sanften Tourismus, der einer der wichtigsten lokalen Aktivitäten darstellt. Der Naturpark richtet Lehrpfade ein und bemüht sich um die Bewahrung der typischen Landschaften. Hinsichtlich der Landwirtschaft, die immer noch eine wichtige Rolle spielt und auf die viele der Landschaftselemente zurückgehen, fördert der Naturpark die Integration von landwirtschaftlichen Gebäuden und die Erhaltung der empfindlichen oder bedrohten Biotope wie Hecken, Feuchtgebiete und Bäche mit einem Projekt zum Uferschutz in landwirtschaftlichen Gebieten. Der Naturpark beteiligt sich auch an der Erprobung neuer Methoden zum Umgang mit dem ländlichen Raum und bringt ländliche Entwicklungsmaßnahmen in den Gemeinden auf den Weg. |
Landschaftsschutz Jeden November werden eine kostenlose Verteilung von Laubbäumen sowie Sammelbestellungen für Bäume organisiert. Während dieser für jeden offenen Veranstaltung wird besonders die Buche hervorgehoben (jeder Besucher erhält 5 Bäumchen = 1m Buchenhecke), um die Pflanzung von Buchenhecken zu fördern. Tatsächlich sind Buchenhecken besonders typische Elemente in der Nachbarschaft der Moorlandschaften. |
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Landwirtschaftlich genutzte Fläche und Windenergieanlagen bei Heppenbachhttp://geow.uni.lu/index.php/de/articles/na56/pa525/ht1169#sigProId39277a50fd Foto: © M. Deshaies 6/2010 |
Deutsch-belgischer Naturpark Hohes Venn-Eifel