Trier (antik)

KE117 Trierer Offizinen I und II

 

Trierer Offizinen I und II

um 120 - um 230

D-54290 Trier

Terra sigillata

   

Emile Decker

In der antiken Stadt Trier wurden mehrere Keramikwerkstätten identifiziert. Bereits im 1. Jahrhundert entstand im Süden der Stadt ein Töpferviertel. Dort wurde gewöhnliche Töpferware hergestellt, die unter dem Namen gallo-belgisch bekannt war. Die Stadt ist aber auch für die Herstellung von Terra Sigillata (hochwertige römische Keramik mit roter, glänzender Oberfläche) zwischen 120 und 230 n. Chr. bekannt. Es wurden zwei Gruppen von Werkstätten festgestellt, die als Trier I und Trier II bezeichnet werden.

Trier I
Werkstatt I hat ein Repertoire von mindestens 228 Stempeln und stellte etwa 450 verschiedene Formen her. Der Name eines Töpfers blieb als Signatur erhalten: Drappus, der um 130 und 150 arbeitete. Es scheint, dass die Töpfer aus dieser Werkstatt nach Sinzig zogen.

Trier II
Die Werkstatt II scheint bedeutender zu sein als die erste. Laut den Inventaren der Archäologen wurden hier etwa 1000 Formen hergestellt und 241 verschiedene Stempel verwendet. Eine Reihe dieser Stempel findet sich später in Eschweilerhof bei Meister L.At.At. wieder.

Eine weitere Massenproduktion aus der Trierer Gegend ist eine schwarze, oft metallisch glänzende glasierte Keramik, die manchmal mit schlickergemalten Inschriften verziert ist. Sie taucht im 2. Jahrhundert auf, erreicht ihren Höhepunkt im 3. Jahrhundert und verschwindet am Ende des 4. Jahrhunderts. Die Keramikproduktion wird in Trier im 5. und 6. Jahrhundert mit einer Sorte Töpferware fortgesetzt, die als "braun-rot engobiert" bezeichnet wird; sie scheint die Sigillata nachahmen zu wollen, als diese aus den letzten Werkstätten in den Argonnen verschwindet.


Quellen


Fölzer, E. Die Bilderschüsseln der ostgallischen Sigillata-Manufakturen Römische Keramik in Trier 1. Bonn, 1913.

Huld, Zetche, Ingeborg : « Premiers fabricants trévires de sigillée ornée et leur relation avec d’autres ateliers. » in La terre sigillée gallo-romaine, DAF n°6, Paris, 1986, p.251 à 256

Huld-Zetche, Ingeborg: « Trierer Reliefsigillata. Werkstatt I ». Matérialen zür Römisch-Germanischen Keramik 9, Bonn, 1972, p. 114 et sq.

Gilles, Karl-Joseph, « Atelier de céramique du Bas-Empire dans la vallée de la Moselle et l’Eifel p.117 à 125 in La céramique du Bas –Empire en Gaule Belgique et dans les régions voisines, Actes de la table ronde de céramologie gallo-romaine, Arras, 8-10 octobre 1991, Lille, 1994, 265 p.

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