Christianhütte
GK090 Christianhütte
ChristianhütteF-57350 Schoeneck 1780-1882 Flaschenglas, (Flachglas) |
Eva Mendgen
Gegen 1780 erfolgte die Gründung der „Christianhütte“, einer Flaschenglashütte benannt nach Herzog Christian IV. von Zweibrücken, im lothringischen Schoeneck, in direkter Nachbarschaft zu Gersweiler, wo es bereits Glashütten gab, und wo wohl auch die Gründer der Christianshütte herkamen.
Der wirtschaftliche Erfolg dieser Glashütte ist auf die Ende des 18. Jahrhunderts zugewanderte Glasmacherfamilie Raspiller zurückzuführen, nach der die Hütte bald benannt wurde. Sie wurde schnell zur Konkurrenz für die Glashütten auf deutscher Seite, Gersweiler, Illingen, Quierschied, St. Ingbert und Friedrichsthal.
Ein neuer Ofen wurde 1812 gebaut, der laut einem Vertrag nur mit Steinkohle betrieben werden durfte. Ab 1855 hieß die Glashütte nach dem neuen Mitbesitzer "Raspiller & Leibrock". Nach dem Krieg 1870/71 verlor die bis dahin florierende Glashütte ihren französischen Absatzmarkt aufgrund der hohen Einfuhrzölle; auf dem deutschen Markt konnte sie sich wegen der dortigen Konkurrenz und mangels Anschluss an das Eisenbahnnetz nicht behaupten und wurde 1882 schließlich geschlossen.
Quellen
Engelbreit, R. 1982: Schoeneck – La Verrerie Raspiller 1780–1882, Stiring-Wendel
Neutzling, W. 1999: Glashütten und Glasmacher im Warndt. In: Heimatkundlicher Verein Warndt e.V. (Hrsg.) 1999: Die Glashütten im Warndt, Völklingen-Ludweiler, S. 11-153