Kirn

LE022 Kirn


Kirn

VfG Kirn

Bezeichnung
"Gute Leut Hauß".

Topographische Lage
Ca. 20 min. vor der Stadt, an der alten Nahestraße nahe beim Hochgericht auf der "Hülsbach". Aus dem 16. Jahrhundert sind folgende Flurbeschreibungen überliefert: "Ertz-Priester-Acker bei dem Guten Leut Hauß" und "ein Wingart oben an der guten leut Hauß und Hülßbach".

Urkundliche Ersterwähnung
1388 in einer Schenkung.

Gebäude
Im 16. Jh. bestand der Gutleuthof aus drei kleinen Häusern, mit jeweils einer Bewohnerin. Deren Aufnahme war mit der Auflage verbunden, bei einer weiteren Einweisung zusammenzurücken.

Kapelle
In der Nähe des Gutleuthofes befand sich die Liebfrauenkapelle, mit einem kleinen Vorraum für die Leprosen. Die Kapelle wurde 1810 verkauft und abgerissen.

Hagioskop
An die Pfarrkirche der Stadt war eine Halle für die Aussätzigen angebaut; für den "Platz bei der Kirche, genannt die Hall, darauf die Siechen stehen" bezahlte der Bürgermeister der Kirche jährlich einen Gulden sechs Albus.

Hinrichtungsstätte
Nahe beim Leprosorium befand sich eine Hochgerichtsstätte.

Verwaltung
Vermutlich durch das Heilig-Geist-Hospital der Stadt.

Stiftungen und Schenkungen, Einkünfte und Besitz
Die Leprosen bezogen ihren Unterhalt aus Mitteln des Kirner Heilig-Geist-Hospitals. Im 16. Jh. mußten zur Aufnahme zwischen 10 und 20 Gulden bezahlt werden.

Schließung
1810: Verkauf und Abbruch der Kapelle.

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Literatur


Cauer, Kirn, 14-16; FROHN, Aussatz (Rheinland), 139f.;

Ohlmann, Kirn, 195-196;

Staerk, Gutleuthäuser, 544.