Fenal
KE036 Manufacture Fenal
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Manufacture Fenal1897 - 1989 F-54540 Badonviller Feinsteingut |
Toiletten-Nécessaire, Badonviller, coll. Aubry Foto: © Christian Thévenin |
Emile Decker
Die Manufaktur wurde 1897 von Théophile Fenal gegründet. Für diese neue Fabrik wählt er eine ganz lineare Architektur, in der die verschiedenen Werkstätten entsprechend der Logik der Herstellung aufeinander folgen. Das Rohmaterial geht an der einen Seite ein und auf der anderen Seite verlassen die versandfertigen Gegenstände das Werk. Eine Eisenbahnlinie führt an den Gebäuden vorbei und versorgt sie. Im Jahr 1898 verließen die ersten Fayencen diese Produktionskette. 1905 trat Edouard Fenal die Nachfolge seines Vaters an. Er setzte das Werk fort und zeichnete sich in der damaligen Arbeitgeberwelt durch seine sozialen Maßnahmen aus.
Während des Ersten Weltkriegs wurde die Manufaktur zu 75 % zerstört; der Betrieb wurde eingestellt. Im Jahr 1919 lässt Edouard Fenal die Fabrik wieder aufbauen. 1923 wird ein neuer gasbetriebener Ofen mit elf Kammern gebaut. Die Zahl der Arbeiter steigt auf 400. 1936 wird die Manufaktur im Zuge der Volksfront für einige Tage besetzt; es sind schwierige Zeiten für das Unternehmen.
Der Zweite Weltkrieg stellt eine weitere Prüfung dar: Die Arbeiter werden für einige Monate mobilisiert und das Unternehmen schließt von Juni bis September 1940. Während der Besatzung werden drei Viertel der Produktion von den deutschen Truppen beschlagnahmt; Arbeiter werden zur Zwangsarbeit nach Deutschland geschickt. Nach dem Krieg nahm die Manufaktur ihre Entwicklung wieder auf: Um 1949 beschäftigte sie fast 1 100 Arbeiter und stellte monatlich 800 bis 900 Tonnen Fayence her.
Die Produktion des Unternehmens ist mit der anderer Unternehmen dieser Art vergleichbar. Sie stellt vor allem Feinsteingut her. Die Dekore werden durch Transferdruck oder Handmalerei hergestellt. Um 1908-1910 führte man das Sprühverfahren bei der Herstellung von Dekoren ein. Das Verfahren wird für die Dekoration von Tafelgeschirr und Toilettengarnituren verwendet, für die die Manufaktur ein breites Sortiment anbietet. Die Manufaktur wurde 1989 geschlossen. Das Unternehmen befand sich in der heutigen Rue Théophile Fenal.
Quellen
Gruber, M. 1993: La Faïencerie de Badonviller, éd. Kruch, Raon l’Etape, 77 p.
Nancy, Musée Historique Lorrain 1997: catalogue de l’exposition Faïences de Lorraine 1720-1840, Nancy, 250 p.
Soudée Lacombe, Chantal 1999: Le renouveau de la céramique en région lorraine de 1700 à 1730 1ère partie : l’historique, p. 42 à 46 dans Sèvres, Revue de la société des Amis du Musée national de la Céramique, n°8